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Scheinwelt

by Leichenbrand

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1.
2.
Ravenous 05:50
Rohes Fleisch soll mich ernähren. Rohes Fleisch will ich begehren. Deinen Körper zu verspeisen. In Wut entbrannt will ich mich preisen. Harte Knochen tiefe Wut. Heißes Feuer kalte Glut. Deine Leiche will ich necken, wird sie mir vorzüglich schmecken. Deinen Korpus zu entweihen. Hör‘ ich dich um Hilfe schreien. Harte Knochen tiefe Wut. Heißes Feuer kalte Glut Leben ist Sterben und Sterben liegt mir. Bist du gestorben, starb hier ein Tier. Eine Lunte brennt, sie brennt so tief in mir. Deine Lüge rennt, sie rennt weit weg von mir. Wie weit willst du laufen? Wie weit willst du gehn‘? Du wirst diese Sonne, dieses Licht nie sehn‘!
3.
Von einem schwarzen Pferd begleitet wird die Nachhut ausgeweidet. Präzise wie die Sonnenuhr, das Schwert durch ihre Leiber fuhr. Durch die grünen Ländereien hört man ihn wütend schreien. Er gallopiert auf seinem Ross, des alten Königs stolzer Spross. Wer unernannt den Thron besteigt muss fliehen in die Dunkelheit. Der Sprössling er bleibt grausam stur, täglich zählt er Leichen nur! Ihm konnte man noch nie entrinnen, er lässt die Götter für sich singen. Für die Wahrheit und für das Recht springt er täglich ins Gefecht! Ho Ho Knappe, zähl die Leiber! Ho Ho Knappe, Leichentreiber! Ho Ho Knappe, zück das Schwert! Ho Ho Knappe, mach nicht kehrt! Wenn er mit den Feinden spricht, bevor er ihre Knochen bricht: „König kann nicht jeder sein“ und schlägt ihm seinen Schädel ein.
4.
Kennst du diesen großen Mann, der alles sich erlauben kann? Er fickt die kleinen Töchterlein von Hinz und Kunz bei sich daheim. Lasst ihn spüren, lasst ihn wissen, wir werden ihn niemals vermissen. Sagt ihm freundlich ins Gesicht: „Du Missgeburt, verpiss dich!“ Sieh die Welt, sie brennt! Bleibe standhaft oder renn! Auch die kleinen Untertanen die niemals mehr als Sklaven waren, ich sage es euch ins Gesicht: „Du Missgeburt, verpiss dich!“ Sieh die Welt, sie brennt! Bleibe standhaft oder renn! Deine Schuld ist uns‘re Schuld wir tuen es der Wahrheit kund, wir werden aus den Fehlern lernen und euch aus dem Jetzt entfernen. Bald ist unser Tag gekommen an dem den Gipfel du erklommen. Wir werden uns‘re Fäuste ballen und niemand wird mehr dir verfallen. Sieh die Welt, sie brennt! Bleibe standhaft oder renn! Denn bei jeder Sklaverei braucht es der Personen zwei. Wenn du dich nicht fallen lässt und dich an dem Herren rächst, wächst ein Mensch erneut heran, den niemand unterdrücken kann. Du hältst dein Schicksal in der Hand, doch ist es mit dem Tod verwand. An all die kleinen Sklaventreiber, die Lügner und die Redenschreiber: „Wir zerren euch bald vor Gericht. Du Missgeburt, verpiss dich!“ Sieh die Welt, sie brennt! Bleibe standhaft oder renn!
5.
Er ist gerade 16 Jahre, die Schule noch nicht abgeschlossen, Freitag Nacht um 3 Uhr 20 wurde er rücklings erschossen. Sein Schicksal teilen seine Brüder, sie sind leider auch nicht klüger. Die Straße, das ist ihre Heimat. Macht und Ruhm, das ist ihr Heiland. Wie so oft in diesem Land, der Teufel, er nimmt uns‘re Hand. Er zeigt uns diese and‘re Welt, sie ist den meisten unbekannt. Die rosa Brille ist nicht ewig und sie wird in kürze brechen. Das Ende unsr‘er Kinder ist schon nah das kann ich euch versprechen. Wenn die Lampen unsr‘er Straßen hier die Nacht zum Tage macht und der Dealer von der Ecke dreckig in die Faust sich lacht, steht der Junge vor dem Nichts, er will nur noch zurück ins Licht. Das Leben ist doch nur noch grau, er hört es in der Tagesschau! In diesem Kinderzimmer schwebt ein Hauch von weißem Schimmer. In diesem Kinderzimmer lebt nichts mehr, nicht mal Gewimmer. In diesem Kinderzimmer steht die Mutter mit feuchten Augen. In diesem Kinderzimmer steht der Vater und kann‘s nicht glauben. Das große Glück in dieser Welt, er denkt er würd es finden hier, doch bringt das Dasein in der Nacht nicht mehr als leere Lügen dir. Auch wenn man schießt und Güter raubt, sich Schlösser in die Lüfte baut, ist der Kurs doch nach wie vor, nur schneller als ein Meteor. Seine Eltern waren schwach, sie konnten keinen Weg ihm zeigen, wissen nichtmal welche Melodie die Musikanten geigen. Leben in der heilen Welt, doch diese ist nun abgebrannt. Sie schieben Schuld in jede Richtung, doch der Feind bleibt unerkannt. In diesem Kinderzimmer schwebt ein Hauch von weißem Schimmer. In diesem Kinderzimmer lebt nichts mehr, nicht mal Gewimmer. In diesem Kinderzimmer steht die Mutter mit feuchten Augen. In diesem Kinderzimmer steht der Vater und kann‘s nicht glauben. Warum denkt ihr, ist er fort? Was glaubt ihr denn, was sucht er dort? Wohin soll ein Krüppel gehen, wenn ihn keiner hier will sehen? Kann er an sich selbst denn glauben, wenn sie ihm die Träume rauben, wenn der Mann im Anzug sagt: „Versager, du bist unbegabt!“
6.
Als einzelnes Individuum ziehe ich durch die Dunkelheit. Meine Begleitung ist eine Waffe, die mich im Notfall befreit. Wie die andren Heeresscharen, Sklaven die mal Menschen waren, jeder von ihnen hat ein Leben, von dem sie heute nichts mehr sehen. Keiner will sich eingestehen, dass wir alle untergehen. Wir sitzen im selben Schiff, die einen rudern, die andern nicht. Geh mit mir den zweiten Pfad. Wir finden dort unser Ich. Geh mit mir durch die Dunkelheit. Sklaven leben, Helden nicht! Lang lebe das Menschenkind, auf dass es seine Stimme hebt. Es schreit hinaus in die Welt: „Wir hassen euch und euer Geld! Wir spießen euch auf Lanzen auf und reißen eure Augen raus! Die Freiheit ist auch unser Recht, sucht euch einen neuen Knecht. Wir sind frei, weil wir es wollen, auch wenn dafür Köpfe rollen! Nichts wird uns im Wege steh‘n, weil wir nicht alleine geh‘n!“ Sieh mal dort, die Menschmaschinen, wie sie schwer ihr Geld verdienen. Sie sehen ihre Kinder nicht, deshalb auch ihr Herz zerbricht! 18 Stunden wird geknechtet und keiner von ihnen wird geächtet. Ich habe es selbst miterlebt und wünsche, dass bald die Erde bebt. Ich wünsche, dass die Wände zittern, wenn sie uns‘ren Hass dann wittern. Sie sollen sterben, wie sie lebten. Allein und blutend sollen sie beten! Lasst uns uns‘re Kraft vereinen, lasst uns die Konsequenzen zeigen. Jeder Fehler verlangt nach Strafe, auch Sterben ist nur eine Phase. Lang lebe das Menschenkind, auf dass es seine Stimme hebt. Es schreit hinaus in die Welt: „Wir hassen euch und euer Geld! Wir spießen euch auf Lanzen auf und reißen eure Augen raus! Die Freiheit ist auch unser Recht, sucht euch einen neuen Knecht. Wir sind frei, weil wir es wollen, auch wenn dafür Köpfe rollen! Nichts wird uns im Wege steh‘n, weil wir nicht alleine geh‘n!“ Wie könnt ihr noch in den Spiegel blicken und Menschen in den Abgrund schicken. Wir werden euch Parasiten ein ruhiges kaltes Grab vermieten! Jeder von euch lebt seine Lügen, ständig wollt ihr uns betrügen. Wir lassen es uns nicht gefallen, wenn zwei Welten aufeinanderprallen. Das Gesetz des Stärkeren ist nach wie vor nicht aufgehoben, doch ist es nicht die Muskelkraft, die aus uns die Diener macht. Es ist der Reichtum, bitter, süß, der die Welt gefangen hält. Es ist das Gold in euren Bunkern, wegen dem die Menschen hungern. Feuer brennt nicht nur durch Fleisch, es verbrennt auch Stahl zugleich. Womit willst du auf mich schießen, wenn die Waffen dir zerfließen? Lang lebe das Menschenkind, auf dass es seine Stimme hebt. Es schreit hinaus in die Welt: „Wir hassen euch und euer Geld! Wir spießen euch auf Lanzen auf und reißen eure Augen raus! Die Freiheit ist auch unser Recht, sucht euch einen neuen Knecht. Wir sind frei, weil wir es wollen, auch wenn dafür Köpfe rollen! Nichts wird uns im Wege steh‘n, weil wir nicht alleine geh‘n!“
7.
Klagelieder tönen durch das zugebaute Kummertal. Zwischen Cholera und Pest, da triffst du deine Wahl. Die einen die krepieren dort, die anderen lassen Korken knallen. Zu den Wolken sage ich, lasst Säure heut‘ vom Himmel fallen! Holt das Feuer, wir äschern diese Stadt ein! Holt das Feuer, wir brechen in das Licht ein! Holt das Feuer, wir zünden uns an! Holt das Feuer, bis dann brennt der letzte Mann! Einsam zeigt ein Mann gen Osten. „Willst du diese Früchte kosten?“ Im Westen steht er vor dem Kerker, da leuchten seine Früchte stärker. Holt das Feuer, wir äschern diese Stadt ein! Holt das Feuer, wir brechen in das Licht ein! Holt das Feuer, wir zünden uns an! Holt das Feuer, bis dann brennt, der letzte Mann! Alles was du kennst ist Rauch, deine Brüder sind es auch. Willst die Seele du verkaufen? Deine Zeit ist abgelaufen! Stumme Augen suchen Hilfe, wie ein Kind im Unterholz. Voller Scham es spricht die Sonne, doch der Mond, er spricht mit Stolz. Eiskalt brennt der Himmel nieder, höret uns‘re Klagelieder. Einsam flammt ein Funke auf, die Toten nehmen wir in Kauf. Unten schwingt ein Mensch die Keule, Himmel schenk uns kalte Säure. Lichterloh singt unser Chor: „Zückt die Waffen, Menschen vor!“ Holt das Feuer, wir äschern diese Stadt ein! Holt das Feuer, wir brechen in das Licht ein! Holt das Feuer, wir zünden uns an! Holt das Feuer, bis dann brennt, der letzte Mann! Kannst du es dir denn erlauben, nicht an deine Erben zu glauben? Lasst uns Essig statt Wasser trinken, wenn uns die Leichen zu sich winken. In nur einer einzigen Sekunde können wir bestimmen worin wir schwimmen. Es wird Tod und Verderben regnen. Niemand wird auf ewig leben.
8.
Krähen fliegen über meine Reste. Alles scheint so schwerelos. Ein Kalter Wind überbringt die Botschaft: „Wieder kehrt er nimmer!“ Zu jeder Zeit, da gibts nen Plan. Steh doch auf und schau dahinter. Wie lange auch der Sommer bleibt, danach da folgt ein kalter Winter. Alles hat ein Ende, nichts bleibt ewig, nur Schall und Rauch in Trümmern! Alles hat ein Ende, nichts bleibt ewig, nur Schall und Rauch in Trümmern! Blick in das Gesicht der Liebe, siehst du mehr als bloße Triebe? Wisse, das auch Asche einmal zerfällt. Jeder stirbt, der Bösewicht und auch der Held. Eine Frucht wird besiegt vom Schimmel. Niemals fallen Früchte einfach vom Himmel. Ewig ist nur das Licht. Ewig bist du nicht! Zu jeder Zeit, da gibts nen Plan. Steh doch auf und schau dahinter. Wie lange auch der Sommer bleibt, danach da folgt ein kalter Winter. Alles hat ein Ende, nichts bleibt ewig, nur Schall und Rauch in Trümmern! Alles hat ein Ende, nichts bleibt ewig, nur Schall und Rauch in Trümmern! Nimm jeden Tag als wär‘s der Letzte. Menschen sprechen auch nur leere Sätze. Niemand kann deinen Weg beleuchten, die Toten werden es bezeugen. Deine Flammen trägst du ganz allein, es sollte stets deine Pflicht sein. Niemals kannst du sie übergeben, ohne sie könntest du nicht leben.
9.
Scheinwelt 07:31
Trotz der milden Sonne, kann er nichts erkennen. Doch in seinem Geiste, ständig Körper brennen. Alles was er sieht, ist niemals geschen. Eine Blume brennt, lässt einsam er sie stehen. Kalte Klingen, totes Ross, heißer Hass ist sein Geschoss. Illusionen sterben blind. Morgens schon die Nacht beginnt. Selbst wenn seine Wunde heilt, die Schmerzen werden nie vergehn. Die Klinge, sie steckt fest, lässt seine Seele untergeh‘n. Schwarze Augen, totes Fleisch, er zahlt täglich seinen Preis. Leere Welten sterben blind. Morgens schon die Nacht beginnt. Unter diesen Trümmern ist das Glück vergraben. Blickt er in den Himmel, sieht er dort den Raben. Voller Wut ruft er hinauf in das Wolkenmeer: „Komm schon du Verräter, gib mein Leben her!“ Kalte Klingen, totes Ross, heißer Hass ist sein Geschoss. Illusionen sterben blind. Morgens schon die Nacht beginnt. Jeder Hass ist Ironie und niemals gleich gekleidet. Keiner war je frei, wenn er frei entscheidet. Wenn sich dann die Wälder lichten hört man seinen Schrei: „Scheinwelt sei mir gnädig, lass mich endlich frei!“ Schwarze Augen, totes Fleisch, er zahlt täglich seinen Preis. Leere Welten sterben blind. Morgens schon die Nacht beginnt. In der Scheinwelt, endlos seine Qualen dauern. In jedem Raum den er betritt, Leichen in der Ecke kauern. „Hilfe, Hilfe!“ Ist sein stummer Schrei. Hilfe, Hilfe eilt niemals herbei. Kalte Klingen, totes Ross, heißer Hass ist sein Geschoss. Illusionen sterben blind. Morgens schon die Nacht beginnt. Dieses Schiff geht unter, versenkt im Meer aus Blut. Er kann nur ertrinken, in der roten Flut. Schmerzhaft fließt der Tod, warm in seine Lungen. Lange Qualen enden, er hat den Sieg errungen. Schwarze Augen, totes Fleisch, er zahlt täglich seinen Preis. Leere Welten sterben blind. Morgens schon die Nacht beginnt.

credits

released November 1, 2009

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